Orgelkonzert am 8.12.2013

8. Dezember 2013 um 17:30 Uhr in St. Maria Königin

"Komm, o Herr"

Ausführender: Michele Savino

Eintritt frei.
Über Spenden für die Kirchenmusik Sindorf würden wir uns sehr freuen.

Konzertprogramm

  • Nikolaus Bruhns (1665-1697): Prelude in G
  • Dietrich Buxtehude (1637-1707): "Nun komm, der Heiden Heiland" BuxWv 211
  • Johann Pachelbel (1653-1706): "Nun komm, der Heiden Heiland"
  • Johann Sebastian Bach (1685-1750): "Nun komm, der Heiden Heiland" BWV 660
  • Hugo Distler (1908-1942): Choralpartita "Nun komm, der Heiden Heiland" op. 8,1
  • Marco Enrica Bossi (1861-1925): "Invocazione" op. 118,7
  • Edward Elgar (1857-1934): "Pomp and Cricumstance" op. 39 (arr. Edwin H. Lemare)

Presse-Echo

Stimmungsvoller Akzent
Seit Anfang August ist Michele Savino neuer Kirchenmusiker im Seelsorgebereich Horrem/Sindorf.Mit dem Orgelkonzert „Komm, oh Herr“ setzte der Kantor in der Sindorfer Pfarrkirche einen stimmungsvollen Akzent.

[Claudia Hoffmann] Er möchte die Präsenz der Musik bei der Gottesdienstgestaltung erhöhen. Er möchte die Menschen aller Generationen ansprechen und die klassische Chorliteratur um Gospel, Spiritual und Pop ergänzen und das konzertante Leben in St. Maria Königin um weitere Aufführungen bereichern: Michele Savino, seit Anfang August neuer Kirchenmusiker im Seelsorgebereich Horrem/Sindorf, hat sich ambitionierte Ziele gesteckt und seine musikalische Visitenkarte bereits bei der Gestaltung des Cäcilienfests im November hinterlassen.

Mit dem Orgelkonzert „Komm, oh Herr“ am Samstagabend setzte Kantor Savino, der sein Studium am Konservatorium „Domenico Cimarosa“ im italienischen Avellino mit Auszeichnung abgeschlossen und überdies zahlreiche Meisterkurse absolviert hat, in der Sindorfer Pfarrkirche nun einen weiteren stimmungsvollen Akzent.

Es war der Auftakt einer neuen Orgel-Konzertreihe mit drei bis vier Aufführungen in Kirchen im nächsten Jahr. Savino bringt einen bemerkenswerten Erfahrungsschatz mit, denn als langjähriger Organist, Chorleiter und Kirchenmusik-Koordinator in der Seelsorgeeinheit Emmendingen-Teningen (Baden-Württemberg), hat er unter anderem auch den viel beachteten Orgelzyklus „vespri d´organo“ in St. Bonifatius geleitet.

Der erste Eindruck des Sindorfer Kirchenraums mit seinem ausgezeichneten Nachhall und der Anblick der großen Mönch-Orgel hatten das Herz des Organisten Savino schon bei seinem ersten Besuch an seiner neuen Wirkungsstätte höher schlagen lassen. Mit sichtlicher Begeisterung gab er den interessierten Musikfreunden kurz vor Konzertbeginn einen kleinen Einblick in die Konstruktion des eindrucksvollen Instruments, dessen Dispositionsentwurf Elemente des deutschen und des französischen Orgelbaus in einem stimmigen Klangkonzept vereint.

31 klingende Register

„Die Schleifladen-Orgel hat insgesamt 31 klingende Register, die sich auf drei Manuale (Hauptwerk, Schwellwerk, Solo) und das Pedal verteilen. Jedes Teilwerk bildet dann wiederum ein in sich geschlossenes Instrument“, erklärte Savino.

Die größte von insgesamt 2016 Pfeifen aus Zinn-Legierungen und feinjährigem Bergfichtenholz misst eine Länge von 4,8 Metern und hat ein Volumen von 146 Litern. Im Untergehäuse befinden sich mit Schafleder abgedichtete Bälge und Windkanäle, zur Druckerzeugung dient ein elektrisches Gebläse. „Hier verläuft die Mechanik von den Tasten über Züge, Winkel und Wellen über Schubstangen hinauf zu den Windladen“, führte Savino aus. Eine Bauweise und ein Instrument, das nach süddeutschen Klangvorstellungen entstanden ist und eine große stilistische Bandbreite ermöglicht“, erläuterte Savino.

Das Konzert widmete sich den verschiedenen Bearbeitungen eines einzigen Themas, dem Adventschoral „Nun komm, der Heiden Heiland“. Am Beginn der Meditationen standen die Koloraturen aus der Feder des deutsch-dänischen Komponisten Dietrich Buxtehude, eines Mannes, für den Johann Sebastian Bach den beschwerlichen Fußweg nach Lübeck nicht scheute, um ihn Orgel spielen zu hören.

In einer ausdrucksstarken Meditation stellte Savino die kompositorische Qualität Buxtehudes unter Beweis, die wahrlich ihresgleichen sucht. Anschließend folgte mit Johann Pachelbel eine streng polyphone Bearbeitung des Themas. Hiernach kam die wohl berühmteste Fassung von „Nun komm, der Heiden Heiland“ aus den 18 „Leipziger Corälen“ zu Gehör – Bachs gewichtigsten Beiträgen zur Gattung des Choralvorspiels.
[erschienen in: Kölner Stadt-Anzeiger vom 9.12.2013]